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Nachbarschafts-Knigge: So vermeidest du Streit

Text

Dario Aeberli

Erschienen

12.08.2022

Zwei Personen unterhalten sich auf einer Dachterrasse und trinken Kaffee

Wir können uns Nachbarn nicht aussuchen, müssen aber mit ihnen auskommen. Wenn du diese vier Tipps beachtest, landest du nicht vor dem Friedensrichter.

1.  Nimm die Anliegen ernst

Im Nachbarschaftsstreit gibt es keine Bagatellen. Die Betroffenen fühlen sich wirklich gestört, wenn du laut Musik hörst oder mit dem Lautsprecher telefonierst. Auch eine hohe Hecke, die die Sicht versperrt, wird schnell zum Zankapfel. Am Anfang akzeptieren die Nachbarn diese vielleicht. Aber irgendwann beginnt sie zu stören und sie verbeissen sich in das Thema. Jedes Mal, wenn sie die Hecke sehen oder deine Musik hören, ärgern sie sich. 

2. Sprich Störendes in einem ruhigen Moment an

Vielfach weiss dein Nachbar gar nicht, dass er dich mit seinem Verhalten stört. Wenn du ihn in einem ruhigen Moment darauf ansprichst, sieht er das Problem vielleicht ein und passt sein Verhalten an. Im besten Fall kommt ihr so ins Gespräch. Die Nachbarschaft in der Schweiz wird immer anonymer. Viele sprechen das erste Mal länger mit einem Nachbarn, wenn sie beim Friedensrichter streiten. Das muss nicht so sein.

3. Versetze dich in dein Gegenüber hinein

Vielleicht lässt dein Nachbar die Hecke so hochwachsen, damit man ihm nicht ins Schlafzimmer sieht und nicht, um bei dir das Moos spriessen zu lassen. Wenn du seine Bedürfnisse kennst und er deine, findet ihr eher einen Kompromiss.

4. Entschuldige dich – es lohnt sich

Bei Friedensrichtern wurden schon Klagen über mehrere zehntausend Franken fallen gelassen, weil sich der Angeklagte beim Kläger entschuldigt hat. Oft geht es den Menschen nicht ums Geld, sondern darum, dass sie sich gekränkt oder zu wenig respektiert fühlen. Wenn du merkst, dass auch du dich nicht zu hundert Prozent korrekt verhalten hast, entschuldigst du dich lieber einmal zu viel als zu wenig.
 

Hast du Talent, Streit zu schlichten?

Die halbe Welt scheint sich im Moment zu streiten. Als Einzelperson kann man zwar nicht viel, aber doch ein bisschen etwas für den Frieden tun, zum Beispiel als Friedensrichterin oder Friedensrichter. Für Gemeinden ist es nicht ganz einfach, diese Ämter zu besetzen. Dabei ist ihr Nutzen unbestritten. Drei von vier Klagen können vom Friedensrichter erledigt werden. Damit werden die Gerichte entlastet und Steuergelder gespart. Wenn du Interesse hast, Friedensrichter*in zu werden, findest du hier weitere Infos.

Foto/Bühne: Getty Images

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