So findest du Freund*innen – egal, wie alt du bist
Erschienen
21.09.2023
Neue Freund*innen zu finden, ist nicht leicht. Mit diesen Tipps klappt es aber bestimmt.
Laut der Studie «In guter Gesellschaft» von Jakub Samochowiec und Johannes C. Bauer, die im Auftrag des Migros-Kulturprozent durchgeführt wurde, sind Menschen, die weder enge Freundinnen oder Freunde noch einen erweiterten Freundeskreis haben, «auch einsamer und haben niedrigere Werte auf dem Wohlbefindens-Index der Weltgesundheitsorganisation WHO». Doch das muss nicht sein. Hier einige Tipps aus der Studie – kommentiert von der Psychologin Anne Jeger.
1. Freunde so akzeptieren, wie sie sind
«Er oder sie ist nicht perfekt und ich auch nicht. Versuchen, Verständnis zu zeigen, wohlwollend und einfühlsam zu sein», so Jeger.
2. Keine überhöhten Erwartungen haben
«Wir funktionieren nicht alle gleich. Nur weil der andere nicht so viel gibt wie ich, heisst das nicht, dass er mich nicht liebt. Zu langes Warten verursacht Leid. Wir können von anderen nicht verlangen, dass sie unsere Mängel, Defizite und Bedürfnisse kompensieren. Wenn diese Mängel eklatant sind und die Freundschaft darunter leidet, kann man um Hilfe bitten.»
Anne Jeger, klinische Psychologin
Anne Jeger ist Mitglied der Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen (FSP) und der Association Vaudoise des Psychologues (AVP). Sie hat vor Kurzem das Buch «Regard d’une psychologue sur les enfants, la vie de famille et les épreuves du couple» (Blick einer Psychologin auf die Kinder, das Familienleben und die Belastungsproben in der Partnerschaft) veröffentlicht.
3. Wieder Kontakt mit Menschen aus der Vergangenheit aufnehmen
Bei einem für die GDI-Studie durchgeführten Experiment meinten 73 Prozent derjenigen, die sich nach Jahren wieder bei jemandem gemeldet hatten, dass das Gespräch positiver als erwartet verlaufen war. «Eine meiner Patientinnen hat kürzlich Kontakt zu einem sehr lieben Freund aus der Kindheit aufgenommen, der sich sehr darüber gefreut hat», bestätigt Anne Jeger. «Es hat ihnen sehr gutgetan, sich nach Jahren wieder auszutauschen.»
4. Orte aufsuchen, an denen man andere Menschen treffen kann
«Neue Aktivitäten und Hobbys beginnen, sich zum Beispiel einer Wandergruppe oder anderen Wassersportbegeisterten anschliessen», sind für Anne Jeger in der Tat gute Möglichkeiten, neue Leute kennenzulernen.
5. Freunde unserer Freunde treffen
«Das ist ein sehr guter Rat! Machen wir es wie die Jungen, die Abende, informelle Partys mit Freunden von Freunden von Freunden organisieren.»
Stärke Freundschaften!
Im Rahmen der #freundschaftsinitiative können Projekte finanzielle Unterstützung erhalten, die zum Ziel haben, neue Freundschaften zu schliessen oder bestehende Kontakte zu pflegen und zu stärken.
Dabei kann es sich um gemeinnützige Projekte handeln, die den Zusammenhalt und das Zusammenleben in der Gesellschaft stärken sollen, um Angebote mit gesellschaftlicher Relevanz, die einen regelmässigen Austausch fördern, oder auch um Engagements, die von einem Kollektiv getragen werden.
Die Unterstützungsbeiträge liegen zwischen 10’000 und 50’000 Franken. Projekte können bis zum 8. Oktober 2023 eingereicht werden.
Foto/Stage: Getty Images
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